NADINE RENNERT

 

 

Innere Unverborgenheit, 2004,
Marmorimitat Fußbodenbelag, Kunstfell, Watte, Metall, 44 x 100 x 200 cm
   

Mit ihrer aktuellen Arbeit „Innere Unverborgenheit“, die neben anderen Arbeiten in der KunstBank zu sehen ist, bezieht sich Nadine Rennert maßgeblich auf den Marsyas-Mythos. Sie interessiert sich für jenes Stadium der Metamorphose, in dem Werte im ambivalenten Verhältnis zueinander stehen.

Von Rennert sind aus den vergangenen Jahren Objekte wie Funktionslandschaften bekannt, die sich vor allem durch ihre „essentielle Ambivalenz" auszeichneten. Auch mit den in der KunstBank gezeigten Arbeiten versucht sie widerstreitende Wertigkeiten, Zwiespälte aufzuspüren. Die Objekte sind eine Art Kreuzung aus Gebrauchsgegenstand (eine Hose?, ein Bett?, eine Schlafmatte?) und demjenigen, der (ihn) benutzt (hat), sie erscheinen durchaus noch lebendig, gleichzeitig wie eine abgeworfene Hülle. Mit einer Mischung aus (wissenschaftlicher) Neugier, Scham und Vorsicht sollte man diesen Chimären nähern.

Verarbeitet werden unter anderem Materialien - PVC, Fellimitat - in welchem veränderte (funktionale oder moralische) Ansprüche mit (überkommenen) Werten in Konkurrenz getreten sind, beispielsweise Marmor-Schaum-PVC mit Perforierung, ein Bodenbelag für Badezimmer. Es imitiert Marmor, offenbar ohne Rücksicht auf ursprüngliche Materialeigenschaften. Indem sie dieses Material in ihrer Arbeit „Innere Unverborgenheit“ verwendet,  stellt Rennert den Bezug zum Marsyas-Mythos (wieder) her.

stellvertreter    
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