NADINE RENNERT

 

 

Junggeselle, 2006, Zellgummi, Styropor, Lampe, Batterie, 93 x 76 x 85 cm    
Mein Ausgangsmotiv war eine Passage aus dem Roman Von Liebe und Finsternis von Amos Oz. Oz erzählt darin von einer Wohnung, die in einen Berg gebaut ist. Der Berg erhält in der Erzählung den Charakter eines Junggesellen: er wird beschrieben als ein schwerer, in sich gekehrter und leiser Nachbar, ein alter und melancholischer Berg mit festen Junggesellengewohnheiten, still, dunkel und feucht.

Beim Betrachten der Skulptur verhält es sich so, dass der kleine Raum oder Tunnel, der in den Berg führt, zunächst als dunkles Loch wahrgenommen wird. Erst wenn sich der Betrachter vor dem Berg bückt oder kniet, sich selbst klein macht, sieht er ein Lämpchen, das im Inneren leuchtet. Durch die Pfoten, die an beiden Seiten aus dem Körper ragen, strahlt die Figur eine entspannte, in sich gekehrte Ruhe aus.
stellvertreter    
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