NADINE RENNERT

 

 

Sack Sterne, 2020, Sackleinen, Stoff, Metall, 117 x 84 x 72 cm    

Sack Sterne - eine überlebensgroße Figur hockt am Boden. Der Rumpf zeigt sich als einfacher, nach oben offener Sack. An seinem Rand sind vorne und seitlich die langen Beine und Arme angenäht. Sie münden in großen Füßen und Händen, die flach auf dem Boden aufliegen. Der große Kopf ist leicht nach vorne geneigt, die Augen blicken nach unten in den offenen Sack.

Der ganze Körper ist aus grobem Sackleinen mit groben Stichen zusammengenäht. Nur das Sackinnere ist mit dunkelblauem Stoff ausgekleidet, der mit einem Muster aus Sternen und Galaxien bedruckt ist.

 

In meinem Leben als Städterin spielt der Sternenhimmel kaum eine Rolle. Die nächtlichen Lichter der Stadt überstrahlen die Sterne und auch der Mond ist meist hinter den Gebäuden verborgen. Deshalb ist es schwierig eine Beziehung zum Universum aufrechtzuerhalten. Das, was früher ganz natürlich war, weil Menschen viel draußen waren, ist heute zu ewas Außergewöhnlichem geworden.

Doch was geschieht, wenn ich das Universum in mein Inneres hole und dort etabliere? Schliesslich stammen alle Elemente, die das Leben auf der Erde konstituieren, aus dem All!

 

Die Idee zu meiner Skulptur Sack Sterne entstammt sowohl der Sehnsucht nach einer Verbindung mit dem Kosmos, als auch der Erinnerung an unsere Herkunft.

In der Form des Sackes (wer benutzt heute noch einen Leinensack?) und in handgemachter Art mit groben Nähten suche ich nach einem Bild für diese Verbindung.

Lebewesen = Sack Sterne?

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