Diesen Sommer verbringe ich in Umbrien. Ich entdecke neue Pflanzen deren Schatten von der starken italienischen Sonne auf mein Gesicht geworfen werden: Olivenblätter, Walnuß, Weinblätter, Gräser...

Erneut lese ich das Buch " Die Wurzeln der Welt. Eine Philosophie der Pflanzen" von Emanuele Coccia. Und empfinde in den Aquarellen nach, was Coccia schreibt:

S: 41
Das Klima ist nicht einfach die Gesamtheit der Gase, die die Erdkugel umgeben. Es ist das Wesen des kosmischen Fließens, das grundlegenste Gesicht unserer Welt. Dieses Gesicht offenbart sich als nie endende Mischung aller Dinge, des Gegenwärtigen, des Vergangenen und des Zukünftigen.

S: 50
Eine Welt, in der Handlung und Betrachtung nicht mehr unterschieden sind, ist auch eine Welt, in der Materie und Wahrnehmung - oder, wenn man so will, Auge und Licht - ein vollkommenes Amalgam bilden. Körper und Sinnesorgane lassen sich nicht mehr trennen.

und auf S:62 In der Welt sein heißt jedoch, dass es gar nicht möglich ist, den Lebensraum nicht mit anderen Lebensformen zu teilen, dem Leben der anderen nicht ausgestzt zu sein… Die Welt ist per Definition das Leben der anderen: die Gesamtheit der anderen Lebenden.

In diesem Sinne sind meine Bilder nicht mehr Selbstportraits sondern repräsentieren dieses Auflösen, diese Melange meines Körpers (mit seiner Oberfläche) mit dem was mich umgibt, mit den Blättern der Pflanzen...